Museen und Galerien

Wie in den meisten europäischen Staaten hat die Sammlung von Kostbarkeiten und Überresten der nationalen Vergangenheit ihren Ursprung im Mittelalter, die im engen Zusammenhang mit der Gründung klösterlicher Schatzkammern, wie auch des Zierats feudaler Adelsresidenzen zu sehen ist.

Schon im XV. Jahrhundert wurden im Schloß der Dynastie Crnojevic in Cetinje Dokumente wichtiger Staatsakte, wertvolle und verzierte Bücher und Kriegstrophäen aufbewahrt, während an der Küste die Paläste der Seekapitäne und Adeligen mit den von fernen Reisen oder aus den europäischen Kunstzentren mitgebrachten Gegenständen geschmückt wurden. Gleichzeitig entstanden in den Schatzkammern des Klosters von Cetinje und der Kathedrale St. Triphons in Kotor Sammlungen von Kirchengegenständen, von denen die meisten sowohl einen literarischen als auch künstlerischen Wert haben.

Die Gründung von Museen und die Anlage von Sammlungen wertvoller Gegenstände sollte für die Zeit der Romantik von großer Bedeutung sein, da sich daraus in ganz Europa wie auch im jungen Staat Montenegro ein Bewußtsein zur Gründung besonderer Institutionen entwickelte, in denen die mit der nationalen Vergangenheit verbundenen Werte gehütet und fachkundig gepflegt werden sollten.

Mit einer Verordnung des Königs Nikola im Jahre 1868 wurden alle mit der Vergangenheit verbundenen Gegenstände, die sich in der Schatzkammer der damaligen Residenz – Billardhaus – befanden, zum staatlichen Eigentum erklärt und als Museum bezeichnet. Gegen Ende des XIX. Jahrhunderts wurde das Gebäude "Zetski dom" erbaut und darin das erste Museum untergebracht. Danach wurde 1896 das Museumsgesetz erlassen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Staatsmuseum modernisiert und Einrichtungen wie Njegos´, Ethonographisches- und Kunstmuseum sowie Archiv- und Denkmalschutzinstitutionen gegründet. In vielen montenegrinischen Städten wurden zu jener Zeit städtische sowie regionale Museen und Galerien, wie z. B. in Herceg Novi, Kotor, Budva und Podgorica eröffnet.